Walter Hewlett stellt seine Pläne für HP vor

Am 19. März sind die HP-Aktionäre zu einer außerordentlichen Aktionärsversammlung eingeladen um über die Fusion ihres Unternehmens mit Compaq abzustimmen. Walter Hewlett wird dagegen stimmen und hat die Aktionäre in Briefen dazu aufgefordert, ihr Stimmrecht an ihn abzugeben. Als Begründung hatte er bislang nur allgemein gesagt, die Fusion sei zu riskant, kleinere Akquisitionen und ein organisches Wachstum seien besser. Nun hat der Sohn eines der Mitbegründer des Computerherstellers in einem Interview mit den Wall Street Journal erstmals konkrete Alternativen für die Zukunft des Unternehmens Hewlett-Packard dargestellt.

Für den Fall einer Abstimmungsniederlage für HP-Chefin und Fusionsbefürworterin Carly Fiorina sollte Hewlett-Packard mehr in seine Sparten Drucker und Bildbearbeitung investieren. Dies seien die profitabelsten Bereiche des Unternehmens, gewissermaßen die "Kronjuwelen". Daneben sollte HP auch mehr Gewicht legen auf das Geschäft mit Software und Beratung. Dieses könne unter Umständen durch Akquisition kleinerer Firmen ausgebaut werden. Dagegen schlägt Walter Hewlett vor, die PC-Sparte zurückzufahren und eventuell einige Fertigungsstätten zu schließen.

Wenn die HP-Aktionäre die Fusionspläne ablehnen, könnte der Vorstand des Konzerns zurücktreten. Walter Hewlett meint, das müsse nicht so sein. Auf der Aktionärsversammlung werde lediglich die strategische Richtung bestimmt und nicht über den Vorstand befunden. Eine Person nimmt er allerdings aus: HP-Chefin Carly Fiorina, die laut Medienberichten selbst das Schicksal ihrer Karriere mit dem der Firma verknüpft hatte. Sie würde nach einer Abstimmungsniederlage nicht mehr genügend Wirkungskraft besitzen und sollte dann besser gehen.

HP-Vorstandsmitglied George Keyworth, einer der Fusionsbefürworter, kritisiert die Äußerungen Hewletts als marktschreierische Gemeinplätze. Hewlett-Packard könnte ohne eine starke PC-Sparte seine Geschäftsbereiche Drucker und Bildbearbeitung gar nicht ausbauen. Aus dem PC-Geschäft auszusteigen würden mehr Entlassungen nach sich ziehen als die 15.000, die nach der Fusion mit Compaq fällig würden

 


 


 

 

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