Spione im PC

Trojaner, Spy-Ware und der Big Brother am Arbeitsplatz: Immer mehr Programme spionieren den Anwendern ohne dessen Wissen aus.

"Diese Software können Sie kostenlos benutzen, wenn Sie sich im Gegenzug mit Werbung aus dem Internet beliefern lassen." Klingt gut, wird aber bedrohlich, wenn das Programm, das angeblich nur die Reklame liefert, nebenbei akribisch Ihr Tun am PC protokolliert -- womöglich Passwörter mitschreibt -- und die Daten ins Web sendet.

PC-Nutzern steht eine riesige Auswahl an Software zur Verfügung, die sich über Werbeeinblendungen finanziert. Ideal für die Honorierung des Anzeigenvermittlers ist es dann, wenn die Werbesoftware ihm gleich ihren Erfolg beim Anwender mitteilt. Ein seriöser Software-Hersteller informiert den Anwender im Voraus über das Geschäftsmodell. Doch immer mehr Reklameroboter kann man sich wie Computer-Viren "einfangen": Sie reisen im Gepäck kostenloser Downloads mit oder installieren sich direkt durch einen unbedachten Klick auf einer Website.

Nur lästig, aber eher harmlos ist es, wenn ein solches "Trojanisches Pferd" beim Surfen Umwege über Reklame-Webseiten einbaut. Doch es ist viel mehr möglich: Besonders tückische Programme lesen Tastatureingaben mit -- Texte von E-Mails oder Passwörter fürs Homebanking -- und plaudern diese Daten anschließend aus.

In den USA überwachen sogar zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter per Tastaturmitschnitt, regelmäßigen Screenshots und Webcam-Filmen, aufgenommen von heimlich am Arbeitsplatz installierten Programmen. In Deutschland schiebt das Gesetz solchen Praktiken zwar einen Riegel vor. Trotzdem sind auch hier Fälle bekannt geworden, wo Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auf diese Art nachspioniert haben. Bei so einem Verdacht hilft fast nur der Vorstoß über den Betriebsrat oder persönliche Intervention beim Arbeitgeber.

Welche Programme den PC wie ausspionieren und wie man sich dagegen wehren kann, berichtet c't ausführlich in der aktuellen Ausgabe 15/02. (se/c't)

 

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