IBM verkauft seinen bisher
teuersten Superrechner


Mit einem Volumen von 224,4 Millionen US-Dollar hat IBM den nach eigenen Angaben bisher größten Vertrag über einen Supercomputer abgeschlossenen. IBM baut in eigenen Räumen ein System mit insgesamt 2752 Prozessoren auf, das die US-Zentren für Umweltvorhersagen (NCEP) für präzisere Wettervorhersagen nutzen wollen.

Der neue Superrechner soll bei seiner Inbetriebnahme im nächsten Frühjahr rund fünfmal leistungsfähiger sein als der zurzeit für die Wettermodellierung benutzte; der Vertrag umfasst drei Phasen zu je drei Jahren, in denen die Rechnerleistung nochmals um den Faktor Zehn gesteigert werden soll. Dann wird das System mit rund 100 Teraflops nach IBM-Angaben etwa viermal schneller sein als der schnellste heutige Supercomputer von NEC.

IBM installiert in seinem e-Business Hosting Center in Gaithersburg/Maryland zunächst 44 Maschinen des Typs eServer p690 sowie ein Speichersystem mit 42 Terabyte Festplattenkapazität. Dieses System bietet etwa 7,3 Teraflops Rechenleistung. Die Anbindung der Wetterfrösche erfolgt über schnelle Datenleitungen.

Die Steigerung der Rechenleistung wollen die NCEP für genauere Vorhersagen der Wetterentwicklung über längere Zeiträume nutzen; die Behörde spricht von fünf bis sieben und in Einzelfällen bis zu 14 Tagen. Die National Centers for Environmental Prediction gehören zur National Oceanic and Athmospheric Agency (NOAA), einer Abteilung des Department of Commerce (DOC) der US-Regierung.

Seit der Einführung des Topmodells eServer pSeries 690 konnte IBM zahlreiche Ausschreibungen, etwa in europäischen, deutschen und anderen US-amerikanischen Forschungszentren für sich entscheiden; im aktuellen Fall stach Big Blue nach eigenen Angaben "eine Reihe US-amerikanischer und japanischer Supercomputerfirmen aus". Laut den Marktforschern IDC war IBM im ersten Quartal 2002 der erfolgreichste Anbieter von Superrechnern, der Marktanteil stieg um 9,8 Punkte auf jetzt 42,7 Prozent. Mit 304 Systemen verkaufte IBM fast doppelt so viel wie HP (171), Sun lieferte demnach 89 Stück.

Die im pSeries 690 eingesetzten Power4-Prozessoren führen mit Taktfrequenzen von 1,3 und 1,2 GHz zurzeit im CPU2000-Benchmark der SPEC. (ciw/c't)



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