Ein Linux-Supercomputer für die NASA

SGI kann einen weiteren Supercomputer verkaufen, der auf Basis der Altix-Baureihe von Linux-Cluster-Lösungen realisiert wird: Die NASA bestellt ihren Space Exploration Simulator bei SGI. Durch Zusammenarbeit zwischen SGI und Intel soll ein Superrechner aus insgesamt 10.240 Itanium-2-Prozessoren entstehen, der unter der speziellen 64-Bit-Cluster-Version von Linux arbeitet, die SGI für seine Systeme entwickelte. Aufgebaut ist der Cluster aus 20 Altix-Nodes mit jeweils 512 Intel-CPUs. Über die Kosten des Systems machten die Partner keine Angaben.

Der NASA-Cluster soll zum einen zur Simulation künftiger Weltall-Missionen und der Konstruktion von Weltraumfahrzeugen dienen, aber auch zur Untersuchung des Einflusses menschlicher Aktivitäten auf das Wetter genutzt werden. Die NASA widmete bereits das erste 512-CPU-Altix-System, das SGI zusammen mit dem Ames Center entwickelte , der Astronautin Kalpana "KC" Chawla. Sie war eines der Besatzungsmitglieder des Space Shuttle Columbia, der Anfang Februrar 2003 abstürzte. Bevor sie ins Astronauten-Programm der NASA wechselte, arbeitete Chawla als Raumfahrt-Ingenieurin am NASA Ames Research Center, wo auch der neue Supercomputer gebaut wird.

Nach Einschätzung von Intel könnte der neue Cluster die bisherige Nummer 2 auf der Top500-Rangliste der schnellsten Supercomputer ablösen. Bislang hält das Itanium-System Thunder mit 4096 Prozessoren am Lawrence Livermore Lab mit einer Leistung (Rmax) von 19,94 Teraflop/s diesen Platz.

Die Altix-Systeme setzen in den einzelnen Nodes Itanium-2-Prozessoren mit einer NUMA-Architektur ein. Nodes unter Linux mit einem einzelnen Betriebssystemimage sind bislang in Konfigurationen von 4 bis nunmehr 256 Prozessoren verfügbar. Sie lassen sich als Shared-Memory-Cluster zu Supercomputern mit aktuell bis zu 1024 Prozessoren ausbauen. Altix-Systeme gibt es aber auch in einer abgespeckten Version mit vier bis 16 Prozessoren pro Node.

SGI hatte bereits angekündigt, die einzelnen Single-Systemimage-Nodes auf bis zu 512 Prozessoren zu erweitern, dies soll nun für den NASA-Cluster in Zusammenarbeit mit Intel geschafft werden. Die ersten drei dieser Nodes seien bereits für Testzwecke an die NASA geliefert worden, hieß es bei SGI. Durch Kooperation mit der Raumfahrtorganisation will SGI aber auch 2048 Prozessoren in einem einzigen System mit global adressierbarem Speicher realisieren. (jk/c't)
 

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