BIOS-Nachfolger von Intel wird Open Source
 
Intel wird im Laufe des Jahres in Zusammenarbeit mit Collabnet Grundbestandteile des BIOS-Nachfolgers "Next-Generation Firmware Technology" als Open Source unter der Common Public License (CPL) freigeben.

Das über 20 Jahre alte "Basic Input-Output System" dient in heutigen PCs als einfaches Grundbetriebssystem zur Konfiguration und Initialisierung der eingebauten Komponenten vor dem eigentlichen Bootvorgang. Allerdings läuft es in der Regel im Textmodus, ist nicht gerade komfortabel zu handhaben und nur schwer um neue Funktionen erweiterbar. Daher entwickelte Intel mit dem "Extensible Firmware Interface" EFI ein recht umfangreiches Minibetriebssystem, das bisher allerdings nur auf teuren Itanium-2-Systemen zum Einsatz kommt.

Die aus dem Tiano-Projekt hervorgegangene "Next-Generation Firmware Technology" ist eine EFI-Implementierung für Desktop-Systeme und soll das heutige BIOS komplett ersetzen. Intel wird dazu den Foundation-Core und ein Entwicklerkit für Firmware-Treiber anbieten. Microsoft will in sämtliche Windows-XP-Nachfolger ab Longhorn Unterstützung für EFI-konforme Systeme einbauen. Fertige Produkte beispielsweise für Mainboard-Hersteller sind laut Intel von American Megatrends (AMI) und Insyde Software zu erwarten.

Der weltgrößte BIOS-Anbieter Phoenix (auch Award) tüftelt unterdessen weiter mit Microsoft an einer engeren Verzahnung von BIOS und Betriebssystem: Die Entwicklungsumgebung Phoenix CoreArchitect soll die Anpassung von "Core System Software" (CSS, vulgo BIOS-Code) erleichtern sowie beschleunigen und sich in Microsoft Visual Studio .NET 2003 integrieren.

Noch einen anderen Ansatz verfolgen die Entwickler von LinuxBIOS: Ihnen geht es vor allem um das möglichst schnelle Booten einer minimalen Systemkonfiguration, etwa von Cluster-Knoten. (mhe/c't)

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